Rennbetreuung der Superformula Lights per Fernwartung aufgrund Covid-19 Reisebeschränkungen

Mit Spiess A41 Motoren getriebene Rennfahrzeuge nehmen verschiedene Teams an der Superformula Lights in Japan und an der Euroformula Open in Europa teil. Daher sind wir immer bei den Rennen mit dabei und betreuen diese mit Expertise. Unser Team vor Ort ist ausschließlich für den Motor zuständig. Daten werden analysiert und überprüft, und diese gegebenenfalls an die Umgebungszustände angepasst. Außerdem achten unsere Experten auf einen mechanisch und optisch einwandfreien Zustand der Motoren, sodass wir während dem Rennen insgesamt mit Bestleistung rechnen können. Aufgrund der Covid-19 Reisebeschränkungen und Quarantänevorschriften können die Spiess Experten die Rennbetreuung seit 2020 jedoch nicht mehr in Japan vor Ort machen. Dementsprechend musste schnellstmöglich eine Lösung für die Rennbetreuung gefunden werden. Unser Team hat in kürzester Zeit eine komplett neue Herangehensweise der Rennbetreuung entwickelt und eingeführt. In Partnerschaft mit der Firma Cox, mit Sitz in Japan, können sich unsere Experten über ein Online Tool aus Ditzingen mit den Motoren in Japan verbinden, diese analysieren, überprüfen und gegebenenfalls neu einstellen.

Die neue Art und Weise der Online-Rennbetreuung bringt sowohl Vorzüge als auch Nachteile mit sich.

Die Spiess A41 Motoren werden täglich nach den Wetterbedingungen vor Ort eingestellt. Bei der Fernwartung ist man jedoch stets auf die Daten der externen Unternehmen vor Ort angewiesen. Eine Herausforderung, die sich hier in der Vergangenheit gezeigt hat, ist zum Beispiel, dass Daten wie „22° Celsius und Sonne“ nicht aussagekräftig genug sind. Laut Philipp Eckardt, Experte bei der Rennbetreuung der Superformula Lights in Japan, muss man „fühlen, was sich wetterbedingt zum Vortag verändert hat“, um dementsprechend die Motoren einstellen zu können. Daher ist es effektiver, vor Ort zu sein, um für die Kundenteams maximale Performance zu ermöglichen.

Nicht immer vor Ort zu sein kann jedoch auch von Vorteil sein. Wir können uns weltweit mit unseren Motoren verbinden lassen, um Daten auszutauschen und ggf. zu programmieren. Dies eröffnet neue Möglichkeiten, jedoch aus Sicht von Philipp Eckardt nur für Tests, wo ein Experte nicht direkt vor Ort reagieren muss, sondern auch nachträglich die Daten der Kundenteams nutzen und analysieren kann.

Durch die Online-Betreuung spart man sich natürlich auch lange und kostspielige Reisen zu den Rennen und kann ggf. an weiteren Projekten arbeiten. Der „Jetlag“ allerdings ist unvermeidlich, da die Rennbetreuung für Japan während der Nacht in Deutschland stattfindet.

Eine gravierende Herausforderung, so betont Philipp Eckardt, ist vor Allem, dass man während der Rennen nicht auf Anhieb reagieren kann: „Sobald die Fahrzeuge einfahren und an der Einstellung der Motoren ggf.  nochmal etwas optimiert werden muss, kann man im Normalfall sofort reagieren“. Bei der Online Betreuung jedoch, muss man erst mal auf die externen Daten warten, um reagieren zu können. Das kostet wertvolle Zeit, um Teams und Rennfahrern eine bestmögliche Betreuung zu ermöglichen. Zudem hat man natürlich mechanisch keinen Zugriff auf den Motor, wenn man nicht vor Ort ist.

Laut unserem Ingenieur für Rennmotoren, Samuel Schleier, ist hierbei wichtig zu erwähnen, dass „diese Art der Arbeit derzeit nur mit der Firma Cox Racing möglich ist, da wir mit ihren Ingenieuren bereits seit 2016 zusammenarbeiten“ und sie mittlerweile unseren Spiess A41 Motor gut kennen. Daher sind wir mit der Partnerschaft mit Cox Racing überaus zufrieden, da eine Online-Rennbetreuung ohne sie nicht möglich wäre.

Auch wenn die Fernwartung insgesamt ihre Vorteile hat, freuen sich unsere Rennexperten nichtdestotrotz, schnellstmöglich wieder an der Rennstrecke sein zu dürfen, um die Teams vor Ort bestmöglich zu unterstützen.

 

 

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